Allgemeine Information:
Seit September 2006 versehen französiche Leclerc Kampfpanzer (Bauzustand T6 und T7) im Rahmen des UNIFIL 2 Einsatzes (United Nations Interim Forces in Lebanon) Ihren Dienst. Die Hauptaufgaben der franz. Leclerc Kampfpanzer im Libanon - Patrouille und Überwachung der "Blue Line" zwischen Israel und Libanon sowie Verstärkung der UNIFIL Quick Reaction Unit.
Einschlägige Erfahrungen am Balkan haben gezeigt dass es nicht reicht im weißlackierten, schwachbewaffneten Fahrzeug zwischen Steitparteien die blaue Fahne zu wedeln um ein UN Mandat durchzusetzen. Ernstzunehmendes Material ist für heikle UN-Missionen nötig (man erinnere sich an das Video auf YouTube bei dem ein Merkava einen UN-Sisu einfach zur Seite schob). Zweifellos ist es mit dem modernen Kampfpanzer "einfacher" das UN-Mandat im Libanon durchzusetzen.

Weitere Informationen zu Unifil findet man auch unter anderem im Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Unifil

Der Bausatz:
Der Bausatz von Tamiya bildet eine sehr gute Grundlage für dieses Projekt. Schon aus der Box heraus entsteht ein ansehnliches Modell.

Die Zurüstteile:
Da der Bausatz schon einige Jahre auf dem Markt ist haben natürlich inzwischen  Hersteller Zurüstteile herausgebracht. Ich hab einiges in den Monaten "angehäuft" - man wird sehen was davon Verwendung finden wird.

- Bronco Einzelgliederkette
- PE Set Voyager 35073 (wegen dem Alurohr)
- PE Set Eduard 35844 (weil Eduard einfach dazugehört ;-)
- Blast Models BL35138K, Update Set for Leclerc Serie 2 (Resinteile)
- Blast Models BL35079F, French Tank Crew Summer MBT Leclerc
- Echelon Decals, UNIFIL Leclercs

UN Leclerc Projektübersicht

Literatur für den Bau:
AFV Modeller Issue 36 Modellbaumagazin (Das von mir gewählte Vorbild UNIFIL 642 wurde in dieser Ausgabe mit einigen Originalaufnahmen dokumentiert.)

"Landing Zone Lebanon" von https://www.blue-steel.info

Website von Oliver Carneau https://olivier.carneau.free.fr
Hier gibts auch eine fantastische "Tweaklist" zur möglichen Detailierung des Leclerc. Sehr hilfreich um nicht alles selbst zu recherchieren - trotzem kommt man um ein genaues Fotostudium nicht herum wenn man sich so wie ich ein bestimmtes Vorbild ausgesucht hat.

Änderungen am Heck
Los gehts mal mit dem Heck hier wurden Griffe und andere Teile ersetzt. Es sieht am Foto zwar wild aus, aber die Verdunstungsränder vom Kleber wird man nach dem Lackieren nicht mehr sehen ;-)

Unifil Leclerc Heck

Bei den Rücklichtern habe ich die Öffnung von hinten mit Evergreen-Stücken geschlossen und die Klarsichtteile so angepasst dass ich die Gläser erst später nach der Bemalung bequem von aussen einsetzen kann.

Unifil Leclerc Rücklichter


Antirutsch mit Rough Coat von Games Workshop
Was dem WW2-Panzerbauer sein Zimmerit ist dem modernen Panzerbauer seine Antirutschbeschichtung. Die Bausatzbeschichtung erscheint etwas unterdimensioniert, daher habe ich mit dem Rough-Coat Spray von Games Workshop die Antirutschbeschichtung aufgedickt. Doch vor dem sprayen steht erst mal ein Haufen Arbeit an - das Abkleben des Modells, denn das Spray soll nur auf genau definierte Bereiche kommen.

Unifil Leclerc Abkleben

Wenn das erledigt ist kann mit dem Sprühen begonnen werden. Zuerst kräftig schütteln und dann aus ca 30cm Entfernung aufs Modell gesprüht. Wenn man mit der Entfernung etwas variiert kann man die "Körnchenbildung" beeinflussen. Näher am Modell ist der Auftrag flüssig/dicker - weiter weg vom Modell wird der Auftrag rauher. Zuweit weg produziert nur noch Staub ;-)

Rough Coat

Natürlich kriecht der Auftrag hier und da unter die Abdeckbänder (zumindest bei mir) - zum Entfernen vom Rough Coat nehme ich Pinsel und Revell Airbrush Clean.

Rough Coat entfernen

Hier sieht man noch einen Vergleich von der Antiruschfläche Rough Coat vs. Bausatzoriginal.

Vergleich

Dann wurden noch einige Griffe durch Draht ergänzt und vor dem Zusammenbau der Wanne die Durchbohrungen von innen her verklebt.

Drahtgriffe

Wanne Zusammenbau
Nun wird der Ober/Unterteil der Wanne verklebt. Als hilfreich erweist sich neben Klemmen die einfache Spannvorrichtung aus Hosengummi und alten Plastikhülsen die man einfach zusammenzieht - die halten das Modell stramm zusammen.

Halterung

Fahrerluke
Als nächstes habe ich den Bereich Fahrerluke detailiert. Vor allem die Dichtungslippen sehen so besser aus. Weiss = Resin vom Blast Umbausatz, Gold = Ätzteil von Voyager, Eisen = Ätzteil von Eduard. Endgültig eingeklebt wird die Luke erst zum Schluss. Ich hab schon die Befürchtung dass die Luke dann etwas höher steht und der Turm dann "drüberkratzt".

Fahrerluke

Bug
Auch hier wird wieder was aus dem Ätzteilsatz von Eduard verwendet. Die Feuerlöscherhalterung ist bei meinem Vorbild leer und wird so dargestellt. Wer wissen will wie ein Profi die Ätzteilbiegerei in Perfektion hinbekommt sei auf den Baubericht von KlausH´s Kanadischen Leopard verwiesen :-) https://www.modellboard.net/index.php?topic=31083.75  ... er hat das super beschrieben.

Ätzteil

Weiters werden die Lichter vom Blast Bausatz verwendet, und einige Nieten ergänzt.
Bug

Heck
Weiter gehts beim Heck - auch hier werden verschiedene Gitter von Eduard und Voyager verwendet. Komisch beide sind nicht komplett aber mit beiden Sätzen kommt man hin. Ausserdem werden auch hier wieder Nieten, Motordeckverschraubung und Halterungen für den Schnorchel montiert. Das Grüne Ding am Bild ist nicht der Schnorchel sondern eine Hilfskonstruktion die das widersptenstige Gitter hinunterdrückt. Ich verklebe die Ätzteile mit Weissleim, Nachteil dabei ist wenn die Ätzteile nicht ganz plan sind muss man einige Zeit festdrücken damit der Leim anzieht. Mit der Dritten Hand geht das bequemer.

Dritte Hand

Mein Vorbild-Leclerc ist ein "Saubär" ;-), da hat der doch - im Gegensatz zu allen anderen möglichen Vorbildvarianten - am Heck die Abdeckung (auf der rechten Seite) für die Anschlüsse Zusatztanks usw. natürlich NICHT montiert. Das heisst hier ein wenig umbauen so dass man die Anschlüsse hinbekommt.

Heckdetail

Ausserdem werden hier die Tankhalterungen von Blast verwendet da sie sehr schön detailiert sind. Die Andock-Kupplung für die Tankfässer musste für mein Vorbild angepasst werden. Auch mussten noch Bohrungen für die Tankleitungen durch die Halterungen gemacht werden. Nebenbei wurden noch fehlende Verstrebungen aus Evergreen-Sheet ergänzt. Die Leitungen und das Kabel sind Bleidrähte in unterschiedlichen Stärken von plusmodel.

Heck


So, wars vorerst mal. Nächstes Mal gehts mit diesem Turm weiter.
WLA

Und ich werde an meine Grenzen gehen - im wahrsten Sinne des Wortes, denn seit einer Krebsdiagnose und der derzeit laufenden Chemotherapie habe ich als eine der Nebenwirkungen Sensibilitätsstörungen in den Fingerspitzen. Mal sehen ob ich Modellbau weiterhin trotzdem einigermassen hinbekommen werde.



Turmdetails

Für die nicht ganz dem Vorbild entsprechenden Winkelspiegel bei den Luken am Turm gibts Resin-Ersatz aus dem Update Set von Blast. Weil aber hier die Spiegel nicht nachträglich von innen in die Öffnungen eingebaut werden können (wei beim Baustz von Tamiya ursprünglich vorgesehen) lackiere iech die Innenspiegel vorher mit Citadel "Mithril Silver", darüber sprühe ich mit Klarlack verdünntes Blau von Tamiya und zum Schluss werden die Spielgen mit sehr dünnem Masking Tape von MICRON maskiert.

Abklebenmit Maskierband


So siehts dann am Turm eingeklebt aus. Bei der Kdt-Luke mussten noch die angegossenen Teile zuvor entfernt werden.

Turmdetail

Bei den weiteren Details kommt mein Punch & Die Set für die Nieten wieder exzessiv zum Einsatz um Fehlendes zu ergänzen. Die Nebelwerfer wurden mit Kupferdraht ergänzt, was beim späteren überstülpen der darüberliegenden Abdeckung nicht ganz unproblematisch war. Ein Gitterchen von Eduard fand auch noch seinen Weg auf den Turm.

Details

Die Montageeinheit für den Seitenwindmesser stammt wieder vom Blast Resinsatz. Interessanterweise ist die große Öffnung auf der rechten Seite (Klimaanlage),  auf der später noch ein Ätzteilgitter verbaut wird, ist innen komplett offen. Ich hatte Befürchtungen dass später vielleicht mal Licht ungünstig daraus durchscheint, deswegen habe ich die Öffnung mit Evergreen Sheet geschlossen und mit dunkler Farbe bemalt.

Turmdetail

Auch auf der anderen Turmseiten wurden Verbesserungen vorgenommen.

Turmdetail

Für die Optiken sind die hintere Platte aus dem Ätzteilsatz von Eduard eingeklebt.

Turmdetail

Die Optiken werde ich diesmal aus den bekannten Kinder-Party-Konfettis herstellen - ein erster Versuch, aber es sieht vielversprechend aus. Zumindes die Farben passen einigermaßen.

Konfetti

Staukorb und Schnorchel

Zum Turm gehört natürlich auch noch der Staukorb am Heck. Auch hier finden Ätzteile von Eduard und von Voayger (der eine hatte wieder mal das was dem anderen fehlte). Das Einkleben des Gitters in den Staukorb war etwas tricky, da man das Gitter in den richtigen Winkeln vorbiegen muss sonst federt es dauernd aus der Position. Mit der Holzleimmethode ging da gar nix - hier half nur dünnflüssiger, schnellklebender Superkleber. Ich bin echt stolz auf mich, dass ich die Ätzteilkleberei trotz meiner Zitterigkeit so halbwegs geschafft habe ... uff!

Beim dem größeren Schnochelsegment (für was die Franzosen den im Südlibanon benötigen ist mir ein Rätsel) habe ich die angegossene, klobige und unrealistische Korbhalterung abgeschliffen und aus Ätzteilresten ersetzt. Sieht gleich viel besser aus. Allerdings habe ich vor lauter Betriebsblindheit die Auswerfermarkierungen im Inneren des Staukorbs übersehen und nicht verschliffen - Mist - aber der Bauteil ist so Filigran und ich habe Angst das da irgendwas rausflitzt wenn ich jetzt dran rumspachtle und verschleife ... vielleicht kaschiert ja später mal etwas diese "Modellbausünde" ;-)

Staukorb

Staukorb und Schnorchel

Das Rohr stammt aus dem Ätzteilsatz von Voyager - ich schaffe es einfach nie 2teilig Plastikrohre sauber zu verschleifen, deswegen suche ich da möglichst Ersatz. Leider passt das Rohr nicht sauber in die Manschette. Das ganze sieht dann ziemlich unzentriert, verzogen und wackelig aus. Ich habe mit Tamiya Tape das Alurohr passend aufgedickt und schon passt es stramm und sauber in die Aufnahme.

Turmfront

Als ich dachte jetzt bin ich mit dem gröbsten Bau fertig, bin ich im Karton noch über die Seitenschürzen gestolpert ... ups, die hatte ich bisher komplett vergessen. Ich hab entsprechend meinem Vorbild die Seitenschürze links und rechts um ein Element verkürzt, sowie auf der rechten Seite die hinterste Gummischürze entfernt. Da mussten dafür aber noch Montagepunkte aus Evergreen ergänzt werden. Zwischen den Schürzen haben ich mit einer Mikrosäge Öffnungen gemacht damit es ein bißchen lebendiger aussieht.

Seitenschürzen

Nachdem ich jetzt von der Bautätigkeit etwas Abwechslung benötigte habe ich mich einmal ein wenig mit den Decals beschäftigt. Die Decals vom Echelon Satz sind sauber, versatzfrei und dünn gedruckt. Leider fehlen aber die UNIFIL Nummerntafeln, die zum Zeitpunkt der Erstellung der Decals für Echelon noch nicht so auf den Leclercs montiert waren. Die Tafeln kamen erst später. Außerdem fehlte ein Truppenkörperzeichen ... also hieß ran an den PC und mit einem Vektor-Grafikprogramm die Nummerntafeln selbst erstellen.

Ein Problem ist oft eine passende Schriftart zu finden und für unser Hobby soll es möglichst günstig und natürlich legal sein. Ich hab hier eine prima Schriftart für diese Nummerntafeln gefunden, wo auch die Ziffern prima passen. Die Schriftart stammt von Dave Hansen und heißt "License Plate" diese kann man als Freeware kostenlos von fontspace.com herunterladen: [url=https://www.fontspace.com/dave-hansen]https://www.fontspace.com/dave-hansen[/url]

Decals

Ich drucke die Decals immer erst am Drucker aus und mache mit Klebeband passproben am Modell um zu prüfen ob Größe und Wirkung stimmen.  Erst wenn ich zufrieden bin drucke ich Motive aufs Decalpapier. Ich denke es kommt so einigermaßen hin.

Test Decals

Um nun mal meinen Rohbau mit bessern Fotos zu dokumentieren habe ich kurzfristig beschlossen ein sogenannte Softbox (ala Cheapo) zu bauen. Sämtliche Teile hatte ich als Reste irgenwo rumkugeln (A3-Transparentpapier und dünne Kunststoffplatten). In die Platten habe ich Öffnungen geschnitten und Transparentpapier eingeklebt und am hinteren Rand ist das ganze mit Paketband zusammengeklebt und ganz flach zusammenfaltbar. Der Deckel für oben passt nicht immer, weil ja die Lampe für kleinere Modelle und Teile auch mal weiter in die Box hinein muss, deswegen ist der Deckel abnehmbar. Der Hintergrund wird mit Klammern am Tischvorderrandfixiert und an der Rückwand der Softbox mit Wäscheklammern - so kann ich schnell verschiedenes Papier einklemmen und justieren.

Softbox 1

Softbox von oben:

Softbox 2

Softbox zusammengeklappt:

Softbox 3

Und das sind einige Bilder vom Rohbau mit Softbox. Die Laufräder fehlen noch, die Seitenteile, die hintere Box und der Staukorb sind nur mit Patafix angeheftet:

Softboxbilder

Softboxbilder

Softboxbilder


Mit der Ausleuchtung und der Qualität bin ich noch nicht zufrieden. Fehlt nur noch besseres Licht und bessere Kamera ;-)



Fürs nächste Update schieben wir den kleinen Franzosen in die Lackierstraße. Einen besseren Atemschutz habe ich mir inzwischen auch zugelegt, denn bei ungesunden Dämpfen verstehe ich derzeit absolut keinen Spaß!!

Softboxbilder

... immer schön auf die Gesundheit achten ...




Der Leclerc hat jetzt eine Grundierung mit Tamiya Grey Primer erhalten und seine Basisfarbe in gebrochenem (ein paar Tropfen Braun dazu damit es nicht ZU weiß wird) glänzenden Weiß.  

DECALDESASTER

Dass nicht immer alles Gut gehen kann sieht man an den nächsten Bildern;-)

Während der Basisfarbauftrag vor sich hintrocknete beschäftigte ich mich mit den fehlenden Decals.

Trotz des guten Tipps von Maeks mir die anderen Echelon Decals zu holen habe ich nicht gehört. Normal hatte ich bisher mit eigenen bedruckten Decals keine Probleme. Ich habe diese auf eine Decalfolie von ACT gedruckt und bin fast vom Hocker gefallen ... was war denn da mit dem Schwarz los?

Decals

Die Oberfläche war total aufgerissen und mit Cyan durchsetzt. Nach längerem Grübeln stellte sich heraus dass ich statt der HP Originaltinten eine billige Alternive im Drucker hatte. Die machte wohl Probleme. Ich hatte aber noch ein Laser-Decalpapier und konnte mit meinem sw-Laser die Decals besser drucken. OK, damit lässt sich arbeiten. Nicht vergessen - bevor man die Decals ins Wasser legen kann müssen diese mit Klarlack oder in meinem Fall halt mit Microscale Liquid Decal Film geschützt werden. Sonst löst sich die Tinte schon im Wasser auf ;-)


Decals

Dann habe ich mich an die UN-Flagge gemacht. Als Decal auf eine Alufolie um sie schön falten zu können und gleichzeitig das Bändchen zur Befestigung miteinbauen ;-)
Decals

Dann schön falten und noch schnell den gewohnten Weichmacher draufstreichen (Mr. Mark Softer) und das Ergebnis ist DAS!

Decals


Also da klappt jetzt aber auch gar nix ;-) ... aber trotzdem gaaaanz ruhig bleiben.
Ich hab noch Ruhe für einen Versuch - aber diesmal mit Papier. Hab dann die Fahne auf normalem Officpapier mit der Billigtinite ausgedruckt, Fahne ausgeschnitten, Bändchen eingeklebt und mit UHU Stic zusammengeklebt.

Decals

Decals

Um auch ein wenig Bewegung in die Fahne zu bringen habe ich sie gleichnach dem Verkleben mit Wattestäbchen fixiert und so den UHU seinen Job machen lassen. Wenn der Kleber halbwegs getrocknet ist kann man die Stäbchen entfernen und ......

Decals

... yep, schaut schon besser aus. Die Fahne werden wir später dann noch verdrecken ;-)
Decals

ANTENNEN


Meine Antennen mache ich meist aus dünnen Gitarrensaiten (in verschiedenen stärken im Musikhandel erhältlich) weil sie flexibel und trotzdem sehr robust sind. Ich hab den Antennenfuß aufgebohrt und den Draht eingeklebt.

Antennen

Bei meinem Vorbild-Leclerc sieht man auf Fotos dass die Antennen mit weißem Isolierband manuell von der Besatzung "getarnt" wurden. Deswegen habe ich erst mal weiß lackiert, dann die Antenne mit dem dünnen Micron Masking Tape abgeklebt und anschließend mit Tam. Nato Green übersprüht. Das ist dabei herausgekommen:

Antennen

Antennen

Inzwischen ist die Basislackierung auch getrocknet und die Decals von Echelon gingen problemlos aufs Modell. Aber bei den Laser-Decals gabs wieder Probleme. Sobald die aus dem Wasser genommen wurden hafteten diese nicht mehr am Modell. Der rückseitige Kleber war einfach weg, obwohl ich sie nur ganz kurz im Wasser lasse. Also hab ich die schwarzen Schilder/Nummerntafeln mit verdünntem Weißleim aufs Modell geklebt. Dann wars auch gut. Zuguterletzt werden die Decals noch mit Klarlack von Tamiya versiegelt. Hier der Leclerc mit Basecoat, Decals und Versiegelung.

Basecoat und Decals

Basecoat und Decals

Derzeit bin ich grade dran den kleinen mit Ölfarben zu verschmutzen. Der Nachteil ist die längere Trocknungszeit. Der Vorteil ist die längere Korrigierbarkeit von der ich vielleicht Gebrauch machen muss ;-)

Turm Leclerc

Das wars erst mal bis es dann mit Detailbemalungen, Chipping, Pigmenten usw. weitergeht.





Während die Ölfarben auf dem Modell trocknen gings ein wenig mit den Details am Turmheck weiter. Allerdings ist es aktuell ziemlich frustrierend und ich erleide modellbauerisch ständig Rückschläge wegen meiner aktuell sehr zittrigen Hände. Ich muss mir immer wieder Alternativlösungen zu "normalen" Modellbauarbeiten einfallen lassen.

SCHNORCHEL

Z.B. der Metallring am Schnorchel hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, ich habs einfach nicht geschafft den Ring halbwegs sauber hinzubekommen. Gekrakel pur. Schließlich hab ich die Silberfarbe grob aufgetragen, den Ring mit Abdeckband maskiert und dann mit der sonst für Laufräder verwendeten Royal-Model-Abdeckmaske hab ich die Form gesprüht. Sehr mühselig aber immerhin machbar.

Vorher .... ziemlich zerzittert das ganze:

Schnorchel

Nachher:


SchnorchelGURTE

Bei den Zurrgurten am Heck wollte ich ursprünglich die ausgezeichneten Ätzteile von Voyager verwenden. Leider bin ich gescheitert. Ich habs zwar geschafft die Teile zu biegen, ein Band einzufädeln, den 0.3 mm Draht einzukleben ... aber es war für mich unmöglich all die Teile ineinanderzustecken und zu verkleben (siehe Anleitung) ...... AAAAAARGH!!

Gurte


GURTE

Da diese Gurte am Leclerc Staukorb doch ziemlich prominent sind und dich diese unbedingt haben wollte habe ich im Eduard Ätzteilsatz ähnliche Spannschlösser entnommen und nur ein Teil davon verwendet. 4 davon hab ich beim biegen abgebrochen aber es waren genügend da für meine nötigen 8! Stück.

Für die Zurrgurte habe ich statt Metallfolie diesmal Micron Masking Tape genommen und das Ganze in einen Kartonrahmen eingespannt um die Teile besser lackieren und handeln zu können.

Gurte


Für die Gurte kam XF-67 zum Einsatz. Die Verschlüsse bemalte ich mit dem Pinsel - erst XF-16 und dann X-26 Clear Orange drüber.

Gurte


Das Einkleben von Schnorchel und Gurte in den Staukorb waren nicht unproblematisch und ich musste diverse Teile immer wieder mit Blue-Tac (=UHU Patafix) fixieren. So hatte ich teilweise drei oder vier Hände zur Verfügung. ;-) Geklebt habe ich die ganzen Teile mit Sekundenkleber. Chipping hab ich schon vorher am Staukorb gemacht weil man später da ein bissl schlecht dazukommt;-)

Staukorb


Hier das Ergebnis von mehreren Stunden. Ich hoffe die Mühe hat sich ausgezahlt.

Staukorb

Staukorb


Bevor jemand meckert ... ich habs schon bemerkt dass die Schnalle verkehrtrum ist, ändern tu ich da nix mehr.

CHIPPING

Chipping ... so nennt man in der "Fachsprache" das Aufbringen von Kratzern und Abnutzungsspuren auf das Modell.
Momentan beschäftige ich gerade mit diesem "Chipping" per Pinsel .... und bin auch hier wegen der zittrigen Malleistung GRANDIOS GESCHEITERT! Pinselarbeit geht in dem Fall aber sowas von gar nicht.  Ich hab das Teil kurzerhand samt Bauhilfe in einen Schraubstock gespannt und versuche in ziemlich unbequemer Haltung, beidhändig mit der Schwamm-Methode die Farbe aufzutupfen.

Chipping

Chipping


Das Ergebnis bisher an einigen Teilen ist akzeptabel ... mal sehen wie weit ich damit komme. Wenn ich mir nicht in den Kopf gesetzt hätte einen mitgenommenen Lecci zu bauen wärs ja nicht so schlimm ganz einfach einen frischlackierten Panzer darzustellen. Aber wer wills schon einfach haben ;-)






KETTE

Ursprünglich wollte ich die hervorragend detailierten Bronco Einzelgliederketten verwenden und habe begonnen die hunderte Einzelteile aus den Spritzlingen zu trennen und zu verputzen. Für die Bronco-Ketten sprechen die durchbrochenen Führungszähne die dem Original entsprechen - bei den Tamiya Vinylketten ist das nicht der Fall.

Allerding zeigte sich bei meinen Bronco-Ketten ein massives Problem. Nachdem ein Teil verarbeitet war zerfielen die verklebten Pads wieder in ihre Einzelteile!! Die Pins (rote Pfeile) die als Klebepunkte für die Pads dienen waren bei meiner Kette eindeutig zu KURZ GEGEOSSEN. Der Kleber kann keine Verbindung herstellen. Am Rand zu verkleben ist nicht möglich da hier sonst durch die Kapillarwirkung Kleber auf andere Teile kommt und die Kette nicht mehr beweglich ist. Ich hätte die Pins mit ein wenig Sheet auffüttern müssen damit eine Klebeverbindung entstehen kann.

Nein, Danke - das ist mir dann doch zuviel Aufwand für die Ketten. Viele Stunden hätte ich dafür verwenden müssen. Also nehmen wir die Vinylketten die auch wirklich nicht schlecht sind. (BTW Ich habe weder auf einer Ausstellung noch im Web jemals Bilder von einem Leclerc Modell mit Bronco-Ketten gesehen - ob die anderen Modellbauer auch ähnliche Probleme hatten?)


Kette Bronco

Hier sieht man die Vinyketten. Grundiert wurden die Ketten mit Tamyia Surfacer, dann mit Mattem Schwarz drüberlackiert. Die Kettenendverbinder wurden mit Silber bemalt und anschließend mit Tamiya Hull Red "angerostet". Verschmutzt wurde die Kette dann mit diversen rötlichen und erdfärbigen Pigmenten, fixiert mit White Spirit.

Auch die Laufrollen wurden entsprechend mit Pigmenten behandelt ... und man sieht schon, es wird etwas schmutzig werden ;-)

Kette Vionyl

Die Kette wird auf das Modell aufgezogen. Verklebt wird die Vinylkette mit Plastikkleber. Die Klebeverbindung verschwindet später hinter der Seitenschürze.

Kette am Modell

Fußspuren?
Yep, mit Stempeln von Calibre kann man witzige Fußspuren darstellen. Einfach in etwas Farbe eintauchen, abtupfen und losmarschieren. Sogar linken und rechten Fußabdruck gibt es ... gefällt mir, hab ich auch so gemacht.
Fußspuren

Hier die Tapser der Besatzung. Mein Modell wird ziemlich schmutzig, hatte ich das schon erwähnt ;-)

Fußspuren

FIGUR

Obwohl ich kein begnadeter Figurenmaler bin, mag ich es wenn Figuren das Modell beleben. Es sieht einfach authentischer und glaubwürdiger aus, auch hat man einen schönen Größenvergleich.
Hier der Kommandant - eine Resinfigur eines franz. Panzersoldaten von BLAST MODEL. Sauber und blasenfrei gegossen. Bemalt wurde mit diversen Acrylfarben von Vallejo und Andrea - schön ist er nicht geworden, aber für meinen Panzer erfüllt das seinen Zweck.
Was am Foto noch herumkugelt sind einerseits selbsterstellte Decals der französischen Flagge und andererseits Decals von UN-Emblems. Diese UN-Badges wurden vom Decal-Hersteller Echelon nach der Vorlage eines meiner persönlichen Abzeichen aus einem UN-Einsatz erstellt, das ich Ihnen zur Verfügung gestellt hatte.

Jetzt kommen "meine" Decals erstmals zum Einsatz, bisher hatt ich die Flaggen immer per Hand aufgemalt, aber derzeit zittern meine Hände zuviel um Flaggenmalerei sauber hinzubekommen.

Figur

Übrigens, hatte ich schon erwähnt dass mein Panzer ziemlich dreckig wird ;-)

Verschmutzung

Das Modell dann noch reichlich mit Dreck bewerfen (Ölfarben und hauptsächlich Experimente mit Pigmenten). Die letzten Details wie MG, Flagge, Zusatzscheinwerfer zur Flagge, Antennen usw. werden fertiggestellt und nach der Verschmutzung aufgeklebt.

FERTIG

Schön dass Ihre eure Zeit mit meinem Baubericht verbracht habt.

Auch wenn einiges beim Bau schiefgegangen ist und etliches nicht so geworden ist wie ich es mir vorgestellt habe, wird der Leclerc einen besonderen Ehrenplatz in meiner Vitrine erhalten. Er (oder besser gesagt der Modellbau) hat mich durch die schwerste Zeit meines Lebens begleitet und mir dabei geholfen mich zu überwinden und mit vielen Problemen im Laufe meiner Chemotherpaie fertigzuwerden. So gesehen war der Bau ein Teil meiner Therapie und ich bin ein wenig Stolz darauf dass ich es trotz aller Einschränkungen geschafft habe.

.. So genug geschwätzt, hier die Fotos vom Ergebnis.

Beste Modellbauergrüße

von Walter Lampel

UNIFIL Leclerc

UNIFIL Leclerc

UNIFIL Leclerc

UNIFIL Leclerc

UNIFIL Leclerc

UNIFIL Leclerc


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