T-72B UN Mission UNTAES

Zur Komplettierung meiner UNO Kampfpanzersammlung fehlt mir u.a. noch der T-72B mit Kontakt-1 ERA Panzerung (ERA = explosive reactive armor). Vor nicht allzu langer Zeit hat Trumpeter einen passenden Bausatz für diese T-72 Variante herausgebracht.

Das Vorbild

Das Vorbildfahrzeug war ab 1995, nach dem Kroatienkrieg, für die UN im Rahmen der UNTAES Mission (United Nations Transitional Administration for Eastern Slavonia, Baranja and Western Sirmium) im Einsatz. Für alle die weitere Informationen zu der UN Mission benötigen ... guckst du hier: Info UNTAES.

Die Ukraine beteiligte sich, unter anderem mit einer leichten Panzerdivision an der UNTAES Mission. Die ukrainischen T-72B Panzer waren mit Reaktivpanzerung ausgestattet (die kleinen Würfeln überall am Fahrzeug ;-), wurden für die Mission komplett weiß lackiert, hatten fortlaufende Turmnummern, UN Markierungen am Turmstaukorb und an der vorderen Reaktivpanzerung sowie UN Nummernschilder. Es gibt leider nicht sehr viel Bildmaterial zu den ukrainischen T-72B in UNO Lackierung. Hier ein Foto aus der UN Multimediathek:

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Quelle: UN Photo/Eric Kanalstein, Photo # 31495

Zur Info: vier weitere Fotos finden sich im Buch "LES BLINDES DE L'ONU von Paul Malmassari". Da ich vom Verlag aber leider keine Antwort bezüglich einer Freigabe erhalten habe möchte ich die Bilder hier nicht einstellen.

Die Zutaten
Die Schachtel des Trumpeter Bausatzes (Kit No. 05599) beeindruckt durch seine Größe und seinen Inhalt. Es gibt haufenweise Spritzlinge mit schönen und sauber gegossenen Details. 3 Ätzteilplatinen, Rädervarianten für 6- und 8speichige Laufrollenvarianten und sogar die Ketten liegen als Spritzgußteile bei. Schön zu sehen dass das Abschleppseil als Draht und nicht als dummer Wollfaden beiliegt! Der Bausatz hat viele Einzelteile und kleine Details und ist eher für erfahrene Modellbauer geeignet.

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Da das Rohr als 2teiliger Spritzguss vorhanden ist habe ich mir das gedrehte Alurohr von RB gegönnt. Weiters habe ich noch den Lichtersatz von SKP sowie Antennensockel und Nebelwurfbecher von Voyager bereitgelegt. Die Kommandantenfigur wird wohl eine Resinfigur von der Firma "Tank" werden. Das alles ist aber nicht in Stein gemeisselt und ich werde sehen ob ich alles überhaupt benötigen werde.

Los gehts mit der Wanne
Es geht gleich heftig los;-) Es müssen 30 kleine Ätzteile für die Seitenpanzerung aufgeklebt werden. Das Abschneiden auf einer harten Unterlage ist kein Problem. Die Ätzteilplatine ist in eine klebrige Folie gepackt und wenn man die kleinen Teile abschneiden pingt nichts davon ... prima.

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Kleine Ätzteile ankleben leicht gemacht ...
Auf die Klebestelle gibt man ein Tröfpchen Superkleber, in meinem Fall mit einem dünnen Stück Draht ...

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Auf das Tröpfchen bringt man dann das Ätzteil. Da mir diese kleinen Ätzteile mit einer Pinzette aber immer ins Nirvana "wegpingen", verwende ich für die Positionierung entweder die klebrigen weißen Wachsstifte, mit denen man normalerweise Straßsteinchen auf Fingernägel klebt ;-)

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http://www.wla-art.at/modellbau/t72b/05.jpg

oder einen Zahnstocher, dessen Spitze mit Spucke befeuchtet wurde. Daran haften die kleinen Teilchen wunderbar. Der Superkleber ist aber stärker als die Spucke und so bleibt dann das Ätzteilchen genau dort wo es haften soll.

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Und nach ein paar Minuten sind schon die ersten 30 Ätzteile verklebt. Wichtig ist nur die Ätzeile sauber abzuschneiden, da sie haargenau in die kleinen Aussparungen passen und ein Überstand problematisch sein kann. Der erste Blick auf die Wann ist jedenfalls sehr erfreulich, hier gibts viele Detais ... fein gemacht Trumpeter!

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Letzte Vorarbeiten
Bevor es so richtig los geht mache ich mir bei Panzermodellen immer Halte- und Lackierhilfen. Das erleichtert später das Handlung ungemein, wenn die ganzen Minifutzdetails am Modell sind.

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Für die Wanne gibts ein stabiles Holzbrett auf dem Winkel mit Löchern angebracht sind. Durch die Löcher weden Schrauben gesteckt und die Wanne mit passenden Bohrungen versehen. Die Bohrungen werden nach der Fertigstellung von Innen mit Sheet verschlossen oder für die Fixierung auf der Base benutzt. Innen wird bei der Turmöffnung mit einer Mutter das Ganze fixiert.

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Im Turminneren fixiere ich eine Mutter mit Superkleber oder Green Stuff. Dann habe ich verschiedene Handgriffe oder Ständer mit passenden Schrauben (wie hier z.B. das Innenleben einer alten DVD-Spindel) auf die dann der Turm aufgeschraubt werden kann. Auch das erleichtert die Bau- und Lackierarbeiten ungemein und ist sehr stabil.

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Hinweis zum Bau der Wanne Ich weiß nicht welcher Muppet bei Trumpeter für die Bauanleitung verantwortlich ist, aber es ist sicher KEINE gute Idee der Bauanleitung blind zu folgen.

So ist z.B. die Wannenoberseite nicht in einem Stück gegeossen, sondern in 3 Einzelteile aufgeteilt (Bauteil K2, F9 und F7).

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Trumpeter empfiehlt allen Ernstes in 10 Bauschritten zuerst hunderte von Details auf die 3 Einzelbauteile zu kleben und diese 3 vollgepfropften Baugruppen erst in Bauschritt 19 auf die Unterwanne zu kleben. Eine kurze Passprobe der 3 Einzelteile (ohne Details) zeigt schon, da muss gebogen, gespachtelt und geschliffen werden. Da hat man garantiert viel Spaß mit allen Details dran.

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Also meine Vorgehensweise wird so sein dass ich erst die 3 Bauteile an die Unterwanne klebe und verspachtle und mich danach um die weiteren Details kümmere.

Weiter gehts mit der Unterseite der Wanne. Viele Bauteile für die Wannenseite/Laufwerk müssen ausgetrennt und versäubert werden. Der Detailreichtum ist schon erstaunlich.

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Aber es der Deteilreichtum hat seinen Preis ... es müssen viele Einzelteile auf unterschiedlichen Spritzlingen gesucht werden. Dafür stehen über 20 Spritzlinge zur Auswahl. Es hilft schon mal die Buchstaben der Spritzlinge optisch hervorzuheben ;-)

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Obwohl ich versuche am Basteltisch eine alphabetische Reihenfolge der Gussäste auszulegen komme ich mir vor wie ein Disk ähem Gussastjockey und am Ende lande ich doch im Chaos.

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Bevor es zur Hocheit der Ober- und Unterwanne kommt wird das Fahrerperiskop auf der Frontplatte eingeklebt und einige Löcher verspachtelt und verschliffen. Die Löcher sind im Bausatz für Klebestellen der ERA-Blöcke vorgesehen, meine Vorbildfahrzeug hat dort aber keine Blöcke montiert. Für die kleinen, flachen Löcher verwende ich immer den sebstgemachten Spachtel aus aufgelösten Evergreen Streifen. Der Spachtel verschmilzt mit dem Bausatzplastik und lässt sich so verschleifen dass am Rand keine Krümel ausbrechen.

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Die Oberseite der Wanne ist 3teilig, die Passgenauigkeit ist mäßig und bei der Turmöffnung gabs eine Verformung. Um diese zu beseitigen habe ich Plastic Sheet eingeklebt.

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Der Vorderteil verursacht die meisten Probleme. Wenn man hier nicht milimetergenau anpasst und Gussungenauigkeiten verschleift hat man am Ende die Probleme am Heck. Die Zwingen waren nötig um den aufgebogenen Vorderteil in Position zu halten.

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Aber auch am Heck musst geklammert werden.

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Die Räumschaufel und die Montagepunkte für zusätzlich montierbaren KMT Minenpflüge sind gut und korrekt wiedergegeben. Vorsicht nur bei diesem Teil A1-22. Es passt nicht und man muss anpassen.

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Man kann die Räumschaufel auch in abgesenktem Zustaund bauen, z.B. bei Aushebearbeiten für eine Deckung.

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Kommen wir zum Laufwerk und den Schwingarmen. Diese sind, bis auf 1-2 ungenaue, wackelige Milimeter, nicht beweglich vorgesehen. Für mich kein Problem, da das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche stehen wird.

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Probleme bereiten mir jedoch die Gelenksteile die auf der Rückseiter der Schwingarme montiert werden. Der angegossene Montagepunkt passt überhaupt nicht ... meine Brachiallösung: Passstifte abschneiden und einfach stumpf ankleben ... "passt scho".

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Wenn alle Schwingarme eingeklebt sind müssen diese noch in der Höhe ausgerichtet werden, damit nicht ein Rad in der Luft hängt. Das geht am Besten wenn der Kleber noch nicht ausgehärtet ist ;-). Ein Lineal hilft ebenfalls.

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Laufrollen
Dem Bausatz liegen sowohl die 6speichigen als auch die 8speichigen Laufrollen bei ... das ist ein schöner Zug von Trumpeter! Die Laufrollen werden mit diesen "Poly-Caps" Plastikröhrchen zusammengeklebt und können dann jederzeit wieder vom Schwingarm abgenommen werden. Die Detailierung der Laufrollen ist wirklich gut, (sogar auf der Rückseite!) und man muß keine teuren Resinrollen hinzukaufen.

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Hier noch ein Vergleich einiger T-72 Laufrollen:
rechts oben: Trumpeter 8speichig aus dem Bausatz
rechts unten: Trumpteter 6speichig aus dem Bausatz
links oben (grün): Tamiya
links unten (grau): MR Model

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Ein Streitpunkt unter Modellbauern sind manchmal diese segmentierten Linien am Rand der Gummiauflagen (Trumpeter rechts im Bild). Manche Modellbauer behaupten diese Linien gäbe es nicht ;-) Diese entstehen jedoch bei der Produktion der Gummiauflagen für die Laufrollen. Es gibt viele Vorbildfotos an denen diese Linien sichtbar sind (auch bei gebrauchten Laufrollen http://www.dishmodels.ru/wshowp.htm?p=1660&id=62281). Aber es gibt auch Gummi von Laufrollen an denen DAS nicht sichtbar ist ... ich denke das ist Produktionsbedingt?

Bei mir bleiben jedenfalls diese Linien. Ich möchte gebrauchte Rollen darstellen und schleife dazu die Laufflächen ab. Erstens haben diese jeweils 3 häßliche Angüsste und zweitesn einige unschöne Sinkstellen oder Formungenauigkeiten in der Mitte.

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Um den Rollen das gebrauchte Aussehen zu verleihen werden aus dem Gummi einige kleine Stücke geschnitten. Möglichst unregelmäßig und auch nicht auf allen Rollen, das sieht sonst komisch aus.

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Aufgrund der Menge an Laufrollen und dem typischen Trumpteter Plastik gestalten sich die Schleifarbeiten recht zeitaufwändig. Nach 3 Stunden Arbeit und einer leichten Blase am Daumen ist es geschafft ... und der Arbeitsplatz ist heftig verstaubt ;-)

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Der Lohn ... eine fertige Unterwanne ...

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Ketten
Im Bausatz sind 5 Spritzlinge mit gegossenen Kettengliedern vorhanden. Diese sind nicht "funktionell" sondern müssen fix zusammengeklebt werden. Der Haufen an Einzelbauteilen verspricht viel Spaß. Pro Kettenglied müssen 3 Angüsse abgeschnitten und versäubert werden. Ich denke man könnte die Trumpeter Kettengleider auch funktionell gestalten indem man diese aufbohrt.

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Da ich bei den letzten Panzermodellen mit Plastikketten sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe (siehe M60A3 Baubericht) werde ich auf alle Fälle eine Metallkette verbauen. In meinem Fall hatte ich ein Ausstellungsschnäppchen vorrätig ... die Friul ATL-11 Kette. Hier der Vergleich zwischen Trumpeter und Friul:

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Der Knackpunkt bei der Verwendung von Zubehörmarkt Ketten ist die Frage ob diese korrekt in die Zähne des Treibrad passen. Bei der Friul Kette liegen für diesen Teil zusätzliche Treibräder aus Weißmetall bei. Es sind die korrekte Anzahl von Zähnen (14) vorhanden und auch das Plastic Poly-Cap passt in die Friul Teile. Siehe oben Trumpter / unten Friul:

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Aus meinem letzten T-72M Projekt sind noch ein paar fertige Kettenglieder vorhanden, also flugs ans Testen. Und wie man sieht passen die Friul Ketten perfekt in die Zähne des Treibrad vom Trumpeter Bausatz. Da das Trumpeter Treibrad besser detailiert kommt es bei mir zur Verwendung.

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Jetzt bleibt nur noch die ungeliebte Aufgabe ca. 186 Einzelglieder zu versäubern, aufzubohren und zu verkleben ....

... manche hassen es ...

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... und manche lieben es ...

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HECK
Die Treibstofffässer am Heck sind beim Vorbild nicht montiert, daher wurden die vier Halterungen dafür abgetrennt und Löcher für die Schrauben gebohrt.

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Die Ersatzkettenglieder am Heck wurden aufgebohrt und angeklebt. Die Ätzteile sind für die Riemen, mit denen der typische Baumstamm (zumindest für östliche Militärkettenfahrzeuge) montiert wird.

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Der Baumstamm dient zur Selbstbergung, wenn das Fahrzeug im schlammigen Grund feststeckt. Der Stamm wird einfach mit einem Stahlseil an der Kette am Bug montiert und dann unter dem Panzer bis zum Heck durchgezogen. Er sorgt somit für Traktion. Schöne Fotos davon gibts hier: Bildlink und hier Bildlink

Der Baumstamm liegt dem Bausatz als vinylähnliches und biegbares Teil bei. Leider hat das Teil üble Trennnähte und da dachte ich es wäre angebracht Ersatz zu basteln. Bei der Suche nach Holzmaterial (Mangelware in eine Plastikmodellbauwerkstatt ;-) bin ich über die Holzstäbchen vom Chinarestaurant gestolpert und siehe da ... der Durchmesser passt in etwa.

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Ein bißchen schneiden, schaben, kratzen ... und schon ist Ersatz fertig. Montiert wird der Stamm aber erst ganz zum Schluss der Lackierung.

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SEITENSCHÜRZEN Die Seitenschürzen/Fender sind am Bausatz wieder aus etlichen Einzelteilen und Ätzteilen aufgebaut. Das sorgt für wirklich schöne Detailierung.

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Beachtlich, die Schrauben zu den Riemen, die über die Boxen und Tanks laufen, sind als filigrane Spritzgussteile vorhanden.

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Obacht beim Anschluss für die Zusatztanks. Wenn man die Treibstoffbehälter am Heck weglässt muss man hier den korrekte Verschluss dafür einbauen. Trumpeter hat das Teil (27) am Spritzling, aber nicht in der Anleitung dokumentiert.

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Jetzt wird es übel ... die Seitenschürzen und die Montage der seitlichen Blöcke der Reaktivpanzerung sorgen für ziemlich viel Arbeit. Nicht zuletzt weil fast jedes Einzelteil 2 Angüsse hat die versäubert werden müssen.

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Erst werden Montagerahmen für die ERA Blöcke angeklebt und dann können darauf die Blöcke aufgebracht werden. Dabei ist Konzentration erforderlich damit man auch alle richtig montiert.

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Bei meinem ukrainischen Vorbildfahrzeug sind an den Seitenschürzen zusätzlich 3 ERA Blöcke angebracht. Die wurden auf beiden Seiten ergänzt. Die fehlenden Blöcke kommen von der Frontpanzerung die auch ein wenig anders aussieht.

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Das ganze Spielchen wiederholt sich natürlich auch auf der anderen Seite des Fahrzeugs. Wenn das geschafft ist sind locker 4-5 Stunden vergangen. UFF!

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FRIUL EINZELGLIEDER KETTE
Jeder hat so seine eigene Vorgehensweise um die Ketten zusammenzubauen ... hier ist wie ich es mache: Die Zutaten:
- Jede Menge Kettenteile
- ein 0,5mm Bohrer mit Handspanner
- Schleifstick
- Seitenschneider
- Metalldraht 0,5mm
- Superkleber mittelflüssig
- Superkleber Applikator
- Chinesische Essstäbchen

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Die Kettenteile sind manchmal nicht korrekt ausgeformt und haben "Batzen" an den Trennähten. Hier hilft nur versäubern mit Schleifsticks.

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Ebenfalls sind die Löcher manchmal nicht ganz offen und man hat Probleme den Draht einzuschieben. Hier hilft nur meit einem 0,5mm Bohrer die Löcher aufzubohren. Schaut vorher auf das Kettendesign, es kann sein dass die äußere Stelle verschlossen bleiben sollte, da hier die Verbindung dargestellt wird ... diese dann natürlich nicht aufbohren ;-)

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Wenn alle Teile versäubert und aufgebohrt sind dann kommt mein China-Essstäbchen-Spezialkettentool zum Einsatz. Die Stäbchen werden mit 2 Gummiringen umwickelt. In den Spalt zwischen den Stäbchen klemmt man nun ein Einzelglied mit dem Führungszahn (Das Zähnchen welches in der Mitte hochsteht ;-) vorsichtig ein. Das Zweite wird passend dazugeklemmt.

Nun steckt man den 0,5mm Metalldraht in die Bohrung bis man am anderen Ende ansteht. Nochmal ein wenig den harten Metalldraht in das weiche Weißmetall drücken und gut ist. (Ich nehme lieber Metalldraht weil der härter ist als der von Friul mitgelieferte Messingdraht ... der Friul Draht verbiegt sich leider sehr leicht.)

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Danach schneide ich mit dem Seitenschneider den Draht bündig und möglichst ohne Überstand ab.

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Danach kommt das nächste Kettenglied dran. Ich mache meistens Segmente zu 10-20 Kettenglieder und habe den Draht hineingedrückt.

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Erst danach mache ich bei allen Öffnungen die Klebung nacheinander ... das geht ein wengerl flotter. Hier der Applikator (Draht, Kanülenrest, alter Pinselstiel):

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Nach einiger Zeit kommt man dann in einen richtigen "Mood" und es geht eigentlich ganz easy.

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Dann werden dann die Einzelnen Segmente zu einer Gesamtkette zusammengeklebt.

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Wichtig dabei ist die korrekte Länge zu bestimmen. Lieber ein paar Kettengleider zuwenig als zuviel. Es ist leichter die Einzelglieder hinzuzufügen als die bereits verklebten wieder zu entfernen ;-) Obacht auch am Antriebsrad, hier sollte alles korrekt sitzen.

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Und so siehts es mit der kompletten Kette aus:

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Außerdem wurde mir noch diese Prüfung auferlegt ... diese formlosen Gebilde sind die Schutzbügel der Frontscheinwerfer. Ich weiß nicht warum diese Dinger kein einziger Hersteller gut auf die Reihe bekommt.

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Außerdem sind diese Schutzbügel auf der Innenseite zu kurz und schweben in der Luft wenn man diese einklebt. Ich denke hier hat Trumpeter geschlampt und einfach die Höhe aus dem T-72 Mod 1990 Bausatz übernommen. Dort wäre die Höhe passend siehe Bild Fotolink

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Also wollte ich das besser machen und habe in 10 Minuten das Problem auf Plastikbauweise gelöst. Ich hab einfach die Teile versäubert und die fehlende Länge mit 0,8mm Polystyrolrundmaterial aufgebaut.

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Ein Tipp noch für Bauer dieser Variante. Ich habe zuerst die Scheinwerfer auf den ERA Block geklebt und erst dann den Drahtbügel übergestülpt. Das war die einzige Chance diese Kombination halbwegs gerade hinzubekommen.

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Am Heck, unterhalb der Ätzteilgitter, wurde mit schwarzer Farbe abgedunkelt, und die Gitter mit Superkleber aufgeklebt. Zur Positionierung wird Zahnstocher mit UHU Tac verwendet, da mein weißer Wachsstift das Gitter zugeschmiert hatte.

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An der Wanne sind noch viele Kleinteile anzubgringen. Ich muss sagen ich bin schon beeindruckt von der Filigranität der Spritzgussteile. Nachteil jedoch ... man muss all die kleinen und filigranen Teile mühsam verschleifen, da durch den Spritzguss immer noch Trennnähte vorhanden sind. :-(

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Interessant ... Trumpeter hat die Treibstoffleitung zu den vorderen Tanks sehr filigran gegossen, die Leitung für die hinteren Tanks jedoch "vergessen". Da muss mit ein wenig Draht nachgebessert werden.

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Nun können die Fender an den Seiten angebracht werden. Bei Vorbildfotos ist mir aufgefallen, dass mein Vorbildfahrzeug keine quadratische "Einbuchtung" im Blech vorne hat. Die Einbuchtung wurde mit Evergreen und selbstgemachtem Polystyrolfüller aufgefüllt und verschliffen.

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Die Passung der Fender waren etwas problematisch. Vorne gab es einen 2mm Spalt zur Wanne und ich musste beide Seiten mit sanfter Gewalt zur Zusammenarbeit zwingen ...

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Am Heck werden nun die letzten Details verklebt und am rechten Fender noch die 3 Metalllaschen, über die anderen Details hinweg, an die Wanne fixiert.

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Nachdem die beiden Fender dran sind, können auch die Abschleppseile am Heck verklebt werden. Großes Lob an Trumpeter weil diese aus Draht und schönen Spritzgussösen beiliegen. Hier im Vergleich mit Aftermarket ... links = Eureka XXL, rechts = Trumpeter.

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Bei den Trumpeter Teilen gab es weniger Versäuberungsarbeit und von der Größe waren Sie auch irgenwie stimmiger, deswegen kamen diese ans Modell.

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Mit diesem Schritt ist der Bau der Wanne nun endlich komplett abgeschlossen. Hier zur Fotoparade aufgelegt ... Seitenschürzen und Baumstamm werden erst im Zuge der Lackierungsarbeit am Modell verklebt.

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Als Zwischenfazit kann ich sagen ... die Detailfülle und Genauigkeit des Bausatzes ist wirklich beeindruckend. Ebenso die Anzahl der zu verbauenden Einzelteile. Leider nagen die vielen repetitiven Tätigkeiten aber auch irgendwie an der Motivation. Mir fällt es leichter, wenn ich den Bau in kleine Häppchen unterteile und mich nebenbei von TV oder YouTube berieseln lasse.

Weiter gehts am Turm mit vielen, winzigen Ätzteilen. An die hundert der kleinen, runden Halterungen müssen ausgeschnitten und mit Superkleber in die entsprechenden Vertiefungen am Trum geklebt werden. Am Original T-72 werden damit die Elemente der Anti-Strahlungsverkleidung an den Turm verschraubt. Liebe Trumpeter Bausatzentwickler, wie wär es, diese runden Dinger einfach direkt am Turm anzugießen? Nur mal so als Idee aus der Rubrik "Pfeif auf die Teileanzahl, mach es einfacher!"?

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Wenn man diese eintönige Arbeit geschafft hat sieht man davon ohnehin nicht mehr viel, da Sie von den ERA-Blöcken am Turm verdeckt werden. Hier warten schon mal die ersten 30 der Blöcke.

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Und nach etlichen Stunden des Verschleifens und des Aufklebens ist auch diese, abermals sehr eintönige Arbeit geschafft und an die 70 Blöcke sind am Turm angeklebt. Bei der Orientierung der Blöcke muss man aber aufpassen, es gibt 2 unterschiedliche Seiten, die entsprechend korrekt platziert werden sollten. Natürlich immer wieder mal wechselnd ;-)

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Weiter gehts dann mit der Luke des Schützen .... Zusammenbau aus ledigilich 17 Einzelteilen (weil ich sie geschlossen mache sind weniger Teile nötig ;-)

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Am Ende siehts einfach wie eine Luke aus ... früher hat man das mit 3 Einzelteilen auch hinbekommen.

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Bei der Kommandantenluke sieht es mit der hohen Teilezahl auch nicht anders aus. Obacht bei Teil N63, dem Griff zum Öffnen der Luke ... die von Trumpeter in der Anleitung eingezeichnete Position ist falsch oder aber der zweite Griff fehlt als Bauteil!

Der Kommandant hat sich auch noch schnell ins Bild gedrängelt. Eine Resinfigur der russ. Fa. TANK. Sehr gute Detailierung, hat aber leider einiges an Flash und auch einige Luftlöcher im Resin.

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Wenn die Kommandantenluke fertig ist, werde ich die Figur schon mal anpassen und in Position bringen, bevor dann die restlichen paar Hundert Kleinteile an den Turm kommen.

Ich bin von dem Bausatz irgendwie genervt aber fühle mich wie in einer Zwickmühle. Ich freue mich über die vielen, schönen Details .... aber, ketzerisch gefragt, müssen es wirklich so derart viele Einzelteile sein? Sind die tollen, neuen Bausätze nicht schon "over-engeneered"? Irgendwie ist das für mich schon hart an der Grenze, wo der Bastelspaß flöten geht, denn die meiste Arbeitszeit hab ich bei dem Bausatz bisher mit Verschleifen der kleinen Teilchen verbracht.

Beste Modellbaugrüße und bis demnächste beim 2. Teil des Bauberichts.
Walter Lampel

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